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Sommer, Sonne, Oderbruch

Längst überfällig finde ich etwas Zeit und Ruhe am nächsten Beitrag zu arbeiten. Ich bin in Lietze und nutze unsere coole Doppelhängematte zwischen den Akazien. Der Wind säuselt durch die Blätter, die Vögel zwitschern der untergehenden Sonne entgegen und weit entfernt dröhnen die Mähdrescher. Ich liebe diese Geräusche trotz ihrer Lautstärke und weiß kaum warum. Es ist wohl der Laut des Sommers. Heute waren nur 34 Grad sagen die Radler, welche eben angekommen sind. Sie gehen rüber „Zum feuchten Willi „ um die leckere Lungenwurst zu probieren. Ich kann mich an keinen einzigen Sommer erinnern, der so lang und beständig, wie dieser bisher war und sicher noch sein wird.

Übrigens mein Moped - damit habe ich doch gerade noch unsere Tochter in die Kita chauffiert- bin ich los. Unsere Tochter hat den Führerschein und gibt es nicht mehr her. Nun hat sie auch ihr erstes Auto. Ein K11 ist es- für Insider. Sie ist stolz wie Bolle. Es durfte auch kein anderes sein. „So ein Auto muss schließlich Charakter und ein Gesicht haben.“ Das hat der kleine Nissan Micra nur 1 Monat älter, als unsere Tochter definitiv.

Nach nur 4,5 Jahren im Oderbruch ist es uns endlich gelungen einen Biber live zu erleben. Das war so: Wir waren zwei Tage an der Ostsee und ich, verwöhnt vom Oderbruch, beschwerte mich mehrmals (Strandpromenade=Hölle) darüber, wie laut Menschen sind. Zurück im Bruch achtete ich darauf, dass unsere alten Klapperscheesen nicht mehr so laut sind. Man hört kaum den Wind, wenn so ein Schutzblech losmacht. Also, als alle Gäste versorgt oder im Theater waren, sind wir losgeradelt. Von weitem erkennt Thomas bereits am Rand des Fährweges ein Tier. Ich sehe einen schwarzen Klumpen mit Ast. Wir rollen langsam weiter. Da überquert ein Biber den Weg und verschwindet im Graben. Ich zücke mein Handy, wir Radeln oben und unten im Graben schwimmt der Biber mit seinem Ast. Er stoppt an einer bestimmten Stelle. Wir auch. Ich stelle das Handy auf Video. Los geht’s. Der Biber ganz stolz auf den kleinen Ast macht Geräusche. Wie ein Baby. Wir sehen warum. Da kommt das Biberjunge und freut sich über den Ast. Mama Biber nagt ihn durch und ist ganz stolz. Oh Gott, ist so ein Biber groß. Fast 3 Minuten filme ich das Schauspiel. Die beiden bemerken uns gar nicht. Dann kommt ein Radler von der Oder den Fährweg entlang und ganz schnell tauchen beide unter.

Wir fahren weiter zur Oder. Unglaublich schnell überquert eine Waschbärfamilie den Oderdamm. Waren wohl fischen ohne Schein. In Zollbrücke ist das Storchennest voll besetzt. Wie schön die alten immer klappern, wenn einer der beiden Futter bringt. Am Theater am Rand steht der Kutscher mit einem Einspänner -hübscher Haflinger- und wartet auf seinen Einsatz. Wäre gern umgestiegen. Ein Stunde Radtour im Oderbruch entspannt mich um einiges mehr als zwei Tage Ostsee. Wie das dann wohl mit der Kutsche wäre?

Langsam wird es frisch in meiner Hängematte. Die Sonne ist fast weg und wie ich den Text vom Handy in den Rechner bekomme weiß ich auch noch nicht richtig. Morgen früh bekommen unsere Gäste Eiersalat mit ganz frischen Kräutern aus unserem Garten, hab ich vorhin gemacht als ich für Schubi schnell einen Möhreneintopf gekocht habe. Demnächst werde ich mal ein gutes Rezept für Tomatensuppe raussuchen. Unsere Tochter liebt diese und die Pflanzen hängen voll. Das Problem ist, dass ich keine esse. Da habe ich eine tolle Story. An der Ostsse: Es regnete den ganzen Tag. Am Vormittag waren wir im Wald wandern. Mittags zurück gingen wir in ein Lokal, um eine Suppe zu schlürfen. Es gab Gulasch-, Pilz-, Nudel- und Tagessuppe. Schade, unsere Tochter wollte gern Tomatensuppe. Schubi sagt, sie solle fragen. Vielleicht ist ja die Tages- = die Tomatensuppe, kann ja sein. Sie will nicht fragen. Am Abend wird es schön. Wir setzen uns noch mal aufs Rad, nochmal in das gleiche Restaurant. Zoe`möchte nicht mit. Schubi und ich fahren allein. Die Kellnerin begrüßt uns und preist als Tagessuppe eine leckere Tomatensuppe an. Wir fallen fast vom Tisch vor Lachen.

Übrigens in Lietze hatte es auch geregnet. 127 Liter an diesen zwei Tagen. Die Nachbarn messen immer.Das finde ich so toll. In Fredersdorf kann uns das nie jemand sagen. Da stand gleich mal wieder Wasser im Schachtgraben. Das sieht schön aus. Unsere lieben Nachbarn haben uns zwei ganz tolle Bilder geschickt -die gleichen. Siehe unten rechts. Ja echt, mehrere Nachbarn haben sozusagen das gleiche Bild gemacht.

Gehabt euch wohl Liebe Leser. Bald gibt's wieder Neues.

Liebe Grüße

Ramona Schubert

Nachtrag:

Typisch, heute gibt es Eiersalat zum Mittag. Während ich mich quäle den Text vom Handy auf unsere Internetseite zu bekommen, frühstücken unsere Gäste. Sie haben etwas länger geschlafen. Ich hoffe wegen der guten Betten und nicht, weil ich sie so lange mit der Geschichte des Oderbruchs zugetextet habe. Nein, Spaß. Man fand es sehr interessant. Ich habe auf jeden Fall den Eiersalat und den Joghurt nochmal in den Kühlschrank gestellt und dort eben wiedergefunden. Oh je.

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