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"Gestern war ich richtig glücklich..."

... hat mein kleiner Neffe vorhin zu mir gesagt. Er ist gestern 7 Jahre alt geworden. Ich bin so stolz auf ihn. Und er hat so oft recht. Diese Tage kenne ich. Mit vollem Herzen erinnert man sich an einen besonderen Moment im Leben. Einer dieser Momente war für uns beispielsweise der Tag unserer Eröffnung. Wir hatten so tolle Gäste, haben so viele Glückwünsche erhalten und allen (hab nichts anderes gehört) hat das Fest gefallen. Das war so wichtig für uns und es hat geklappt. Dass es geklappt hat, verdanken wir unseren Freunden. Sie waren plötzlich einfach da und haben uns unter die Arme gegriffen. Schlösser eingebaut und mal schnell unzählige Fenster geputzt, Zimmer gereinigt, Betten bezogen, Zelt aufgebaut, ein Buffet musste her und vieles mehr. Das hätten wir zwei alleine nie geschafft. Dafür sind wir sehr dankbar. Der Höhepunkt an diesem langen Tag war das Geschenk, welches unsere Tochter uns gemacht hat. Zoè hat uns Plätzchen gebacken und war nicht etwa einkaufen oder so. Nein. Sie hat uns einen Brief geschrieben. Ich durfte ihn in unser Gästebuch kleben. Dieser Brief ist ein ganz Besonderes Geschenk für uns und hat uns zu Tränen gerührt. Nach all der langen und schweren Bauzeit, welche unsere Zoè auf uns verzichten musste, sind wir ganz besonders stolz auf unsere Tochter.

Mittlerweile hatten wir die ersten Gäste. Solche tollen Gäste wünsche ich mir jetzt immer, wenn das geht. Aber bestimmt. Das macht so viel Spaß.

Der Bürgermeister hat mir letztens den Acker umgepflügt. Ich freu mich schon auf die kommende Gartensaison. Hab schon alles im Kopf zurecht gelegt. Hoffentlich spielt mir der Oderbruch-Boden nicht wieder einen Streich. In diesem Jahr hatte ich einen super Start und dann ging plötzlich gar nichts mehr. Ende März konnte ich den im Herbst gepflügten Boden einfach mit der Harke glätten und meine Kartoffeln und Bohnen, Zwiebeln und Möhren hatte ich bis Mitte April alles drin. War eine gute Ernte, aber als ich Ende April einige Kartoffeln nachsetzen, mehr Möhren und anderes säen wollte, war der Boden so fest, dass nichts mehr rein ging. Dafür kam umso mehr Unkraut raus. Oh je, wie peinlich. Das Möhren raus machen hat meine Freundin Nadine übernommen. Sie hat sich echt verbraucht. Wenn der Boden zu feucht ist geht nichts, wenn er zu trocken ist schon gar nicht. Ich mach das jetzt genau so, wie wir immer Heu gemacht haben. Dem einen Wiesennachbarn regnete es jedes Jahr ein und der andere macht das beste Heu. Mähte also der Zweitgenannte, so mähten auch wir. Ganz einfach. Wir hatten immer gutes Heu. So will ich das auch im Garten handhaben. Geht der Nachbar auf den Acker, muss ich mit. Solange bis ich mit dem Oderbruch-Boden umgehen kann. Irgendwann lerne ich das schon.

Nun geht es an die Weihnachtsvorbereitungen. Hab schon ein wenig geschmückt und muss noch Bäume suchen. Dieses Jahr zum ersten Mal seit wahrscheinlich 26 Jahren, wird das Haus in Neulietzegöricke 27 einen Weihnachtsbaum bekommen. Er wird in Gold glänzen und einen tollen Platz bekommen. Ich bin voller Vorfreude.

Am 26.12. ist dann wieder das Konzert der "rockenden Fünf" im "feuchten Willi". Das wird, wie immer, Klasse.

Wir haben schon fleißig weiter gebaut. In den ersten drei Wochen nach der Eröffnung waren wir so fertig, da ging erst mal gar nichts. Nun haben wir - glaub ich, fühlt sich so an- wieder Kräfte gesammelt und ziehen ordentlich los. Nicht mehr lang hin, dann ist der Spitzboden für das Lager fertig. Dann kann beispielsweise die Wäsche umsortiert werden. In der Ferienwohnung sind wir auch fleißig gewesen. Ein Raum ist fertig. Morgen geht es wieder weiter.

Ich bin total aufgeregt. Am Wochenende kommen Gäste. Wir sind komplett ausgebucht. Aber das spannende für mich ist, dass sich unter Ihnen einer unserer Berater aus der Bauphase befindet. Er ist Baubiologe und ich hatte ihn zwischenzeitlich um seine Meinung gebeten. Nun bin ich so gespannt darauf, was er wohl zu dem Ergebnis sagt. Drückt mir die Daumen.

Ich hab noch ein Weihnachtsgedicht für euch, was ich so gern hab:

Die Legende vom Tannenbaum

Marc Möller

In der Bergpredigt, wie bei Matthäus zu lesen,

ist auch von Bäumen die Rede gewesen. Der Heiland hatte gesagt,

daß Feigen nicht reifen können auf Diestelzweigen, daß Trauben nicht wüchsen am Dornenhange,

und daß der Baum, der nicht Früchte trage, zu nichts wert erscheine auf Erden,

als abgehauen und verbrannt zu werden.

Und als er geendet, da ist schon bald

ein Streiten entstanden im nahen Wald. Die Diesteln, welche die Rede gehört,

waren über die Maßen empört und haben so recht überlegen gesagt:

" Wir haben noch immer den Eseln behagt!" Die Dornen reckten die scharfen Spitzen und sagten:

"Das laßen wir nicht auf uns sitzen!" Die gelben, aufgedunsenen Feigen

zeigten ein sattes, blasiertes Schweigen, und die Trauben blähten sich gar nicht schlecht

und knarrten geschwollen "So ist es recht!"

Nur ein zierlicher Tannenbaum

stand verschüchtert, rührte sich kaum, horchte nicht auf das Rühren und Klagen,

hat sich still und bescheiden betragen und dachte und dachte in einem fort

an des Heilandes richtendes Wort. Er fühlte sich ganz besonders getroffen;

er hatte kein Recht, auf Gnade zu hoffen; die erste Axt mußte ihn zerschlagen;

er wußte nur Tannenzapfen zu tragen; Früchte hatte er nie gebracht,

das hatte ihn niedergeschlagen gemacht. Als sich nun aber die Sonne versteckt

und tiefes Dunkel die Erde deckte, und, ermüdet von Reden und Klagen,

die anderen Bäume im Schlummer lagen, wollte er nichts vom Schlummer wissen,

hat die Wurzeln aus dem Erdreich gerißen, und unbemerkt in der stillen Nacht hat er sich auf den Weg gemacht, um nach dem strengen Heiland zu gehen und milderes Urteil sich zu erflehen. Und als er nach mühseligen Stunden endlich den langen Gesuchten gefunden und ihm sein Leid recht herzlich geklagt da hat der Heiland lächelnd gesagt: "Wiße, daß seit Beginn der Welt ein jeglicher Fluch seinen Segen enthält, und daß in jeglichem Segensspruch verborgen liegt ein heimlicher Fluch! Den Feigen brachte nur Fluch mein Segen w eil sie jetzt sündigen Hochmut hegen; die Trauben haben mir nicht gedankt, die haben nur mit den Dornen gezankt; die Disteln ließen sich nicht belehren, die konnten den Fluch nicht zum Segen kehren; du aber hast dich beßer bedacht! Du hast aus dem Fluch einen Segen gemacht! Und dein Bittgang sei nicht umsonst gewagt! Zwar - was gesagt ist, das bleibt gesagt. Dein Schicksal ist jetzt nicht mehr zu trennen vom Abhau'n und im Ofen-Verbrennen; aber: ich will dich erheben und ehren ,ich will einen rühmlichen Tod dir bescheren! Dich soll kein Winterschlaf traurig umschließen! Ein doppeltes Leben sollst du genießen! Und auf deinen zierlichen Zweigen sollen die herrlichsten Früchte sich zeigen, soll man Lichter und Zierat schaun! Freilich - erst wenn du abgehaun! Sei wie ein Held, der für andere leidet, der in blühender Jugend strahlend verscheidet. Damit dein Leben, das kurze, doch reiche, meinem irdischen Wandel gleiche! Du sollst ein Bote des Friedens sein! Du sollst glänzen im Heiligenschein! Den Kindern sollst du Freude verkünden! Den Sünder wecken aus seinen Sünden! Gesang und Jubel soll dich umtönen! Mein lieblichstes Fest, sollst Du lieblich verschönen! Du bist von allen Bäumen hienieden der gesegnetste! - Zieh hin in Frieden.

Euch allen eine frohe Weihnachtszeit.

Eure Ramona Schubert

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